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Erhöht Sitzen das Demenzrisiko?

Eine aktuelle Studie legt nahe, dass bei Erwachsenen über 60, die mehr als 10 Stunden täglich im Sitzen verbringen, das Demenzrisiko deutlich steigen könnte.

  • Forscher der Universität von Arizona und der University of Southern California fanden einen Zusammenhang zwischen sitzendem Verhalten und Demenz.
  • Erwachsene, die mehr als 10 Stunden pro Tag sitzen, haben ein deutlich erhöhtes Demenzrisiko.
  • Es ist dabei nicht wichtig, wie das Sitzen über den Tag verteilt wird, sondern die Gesamtdauer pro Tag.

Stellen Sie sich einmal folgende Frage: Erhöht Ihr Stuhl Ihr Demenzrisiko? Diese entscheidende Frage wirft eine kürzlich durchgeführte Studie der Universität von Arizona und der University of Southern California auf. Die Studie untersucht neue Aspekte über die potenziell schädlichen Auswirkungen, mehr als zehn Stunden pro Tag im Sitzen zu verbringen, insbesondere bei älteren Menschen über 60.

Gene Alexander, Co-Autor der Studie und Professor an der Universität von Arizona, erklärt den Kern der Studie sehr treffend: "Es ist die Gesamtzeit, die im Sitzen verbracht wird, die das Risiko für Demenz erhöht."

Die Forscher geben Entwarnung für all jene, die weniger als 10 Stunden am Tag sitzen.

Das Forschungsteam stützte sich stark auf die umfangreiche biomedizinische Datenbank der UK Biobank. Im Rahmen einer Teilstudie der britischen Biobank erklärten sich über 100 000 Erwachsene bereit, eine Woche lang 24 Stunden am Tag Beschleunigungsmesser zu tragen.

Die Geräte werden am Handgelenk getragen und erfassen alle Bewegungen. Aus dieser Teilstudie konzentrierten sich die Forscher auf eine Stichprobe von etwa 50 000 Erwachsenen über 60 Jahren, bei denen zu Beginn der Studie keine Demenz diagnostiziert worden war.


Die Zahlen kurz erklärt

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass die globale Inzidenz von Demenz bei Personen über 60 Jahren etwa 10 pro 1.000 Personenjahre beträgt. Im Vergleich dazu lag die Inzidenzrate der Studie bei Personen, die etwa 9,3 Stunden pro Tag saßen, bei 7,49 pro 1.000 Personenjahre, was etwas niedriger ist.1

Für diejenigen in der Studie, die 12 Stunden pro Tag saßen, stieg die Inzidenzrate auf 12 pro 1.000 Personenjahre an. Das ist höher als die allgemeine Rate der WHO.

Am auffälligsten ist der Anstieg der Inzidenzrate auf 22,74 pro 1.000 Personenjahre für Personen, die 15 Stunden pro Tag saßen. Diese Rate ist deutlich höher als die allgemeine Inzidenzrate für Demenz.


Nach einer durchschnittlichen Nachlaufzeit von sechs Jahren halfen Krankenhausunterlagen und Sterberegister den Forschern dabei 414 Demenzfälle zu identifizieren.

Die Autoren betonen, dass weitere Untersuchungen erforderlich sind, um die Kausalität zu klären und zu verstehen, ob körperliche Aktivität das Risiko einer Demenzerkrankung abwehren könnte. Dennoch bleiben sie fest in ihrer Überzeugung, dass das Verständnis der Auswirkungen von sitzendem Verhalten für ein umfassendes Bild der Gehirngesundheit von entscheidender Bedeutung ist.


Quellen

  1. Die Studie im Original: Sedentary Behavior and Incident Dementia Among Older Adults.
  2. Die Mitteilung der Universität in Arizona: Large amounts of sedentary time linked to higher risk of dementia in older adults

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